maorischer Ausdruckstanz? -der "Haka"


Nach dem Film “Poi E”, der Filmstreifen über den Ohrwurmsong mehrerer Generationen aus Neuseeland, fing auf einmal eine Frau im Stehen bei wilden Gestiken an, laut etwas Unverständliches zu rufen.
Anfangs dachte ich schon, dass eine verrückt gewordene Zuschauerin von allen Geistern verlassen wurde und deswegen auf Fantasiesprache herumschreit, aber als der Regisseur und ein anderer Mann in den Sprechgesang miteinstimmte, atmete ich auf und wusste, dass das eine Bedeutung für das Volk der Maori haben muss.

Ich fand das auf eine Art und Weise so faszinierend, dass ich sogar Gänsehaut bekam. Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt noch nicht genau wusste, was es damit sich auf sich hatte, war ich von der mutigen Aktion beeindruckt und emotional berührt.
Später traf ich zufällig die Frau an dem Lieblingstreffpunkt der Schauspieler, nämlich der wunderbar sterilen Toilette des Haus der Kulturen und fragte, wofür dieser Habitus steht. Sie erklärte mir, dass sich dieser Gestus „Haka“ nennt.

Haka bedeutet auf Te Re Maori so viel wie “Tanz“ oder „Lied mit Tanz“. Es gibt mehrere Arten dieses Rituals und zwar den Haka als Kriegstanz für den Zweck der Einschüchterung, der von bewaffneten Männern getanzt wurde, den zur Unterhaltung bei Zeremonien oder als Zeichen von Dank, Ehrung und Respekt.

Letzteres wird häufiger praktiziert, besonders bei Geburtstagen, Hochzeiten und Familienfesten. Heutzutage wird auch vor Rugby-Spielen in Neuseeland zu Beginn zur Motivation ein Haka getanzt.

Jedes Körperteil hat seine eigene Bedeutung, Hände, Füße, Kopf und Beine. Durch bestimmte Posen und Bewegungen drückt man Stimmungen aus, die Freude, Wut, Trauer, Ehrfurcht usw. heißen können. Manchmal sind die Choreographien improvisiert, oft aber auch vorgegeben. Der Text ist immer allen bekannt, da der Sprecher ein paar Zeilen Vorlauf gibt und anschließend in den Choral mit einstimmt.

Hier ein alter Haka, der von einem Häuptling aus Erleichterung nach dem Entkommen von dem Feind, geschrieben wurde:
Das war auf jeden Fall ein Berlinalemoment, der für mich überraschend kam und mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Das ist das tolle an der Berlinale, einmal im Jahr die Zeit zu haben, intensiv in die verschiedensten Kulturen einzutauchen.

Quelle: newzealand.com, wikipedia.de, haka-ha.de, youtube.de,
16.02.2017, Eva Swiderski

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