Mut zum Anderssein


High-School-Schüler Billy Bloom ist nicht so, wie andere Jungen in seinem Alter. Er liebt es exzentrisch, trägt gerne schräge Kleidung und schminkt sich. Nicht allen Mitschülern gefällt das. Vor allem jetzt, wo er auf einer konservativen Schule gelandet ist, nachdem Billy von seiner geliebten Mutter (Bette Midler) zum reichen Vater (Larry Pine) umziehen musste. Die neuen Klassenkameraden machen Fotos von ihm, werfen ihn mit Papierkügelchen ab und machen sich über ihn lustig. Doch das ist ihm fast alles egal. Er verfolgt weiterhin sein Ziel "unerbittlich fabelhaft", wie es Billy selbst nennt, zu sein und lässt sich für die Wahl zur Homecoming Queen an seiner Schule aufstellen.

Das Regiedebüt von Trudie Styler "FREAK SHOW" erzählt auf lustige aber auch krasse Weise, von einem selbstbewussten Jungen, der sich nicht von seinem Weg abbringen lässt. Die Geschichte von Billy Bloom macht Mut, der zu sein, der man ist. Alex Lawther brilliert in der Rolle des Billy Bloom. Er bewegt sich ganz natürlich in seinen vielen verschiedenen, bunten, außergewöhnlichen Kostümen. Jede Minute nimmt man ihm das ab und fühlt mit ihm mit. Auch die anderen Schauspieler spielen ihre Rolle sehr überzeugend. Unter anderem spielt der transsexuelle Orange-Is-the-New-Black-Star, LGBT-Aktivistin Laverne Cox grandios eine Nebenrolle.
Besonders toll haben mir die verschiedensten und ein paar noch nie gesehene Outfits gefallen. Bei diesem Film stimmt einfach alles. Auch die mitreißende Musik passte in jeder Szene.

Für Erstaunen aber auch einige Lacher im Kinosaal sorgte eine Szene, in der Billy's Konkurrentin bei einem Interview zur Wahl der Homecoming Queen sagte:"Make America great again", gemeint als Statement gegen das Anderssein.
Die Regisseurin Trudie Styler erzählte im Anschluss der Vorführung, dass sie diesen Kommentar drehten, lange bevor die Wahlen in den USA waren und noch alle davon ausgingen, dass Donald Trump niemals Präsident werden würde...

Bevor ich den Film sah, fand ich den Filmtitel FREAK SHOW irreführend. Ein Freak zu sein gilt in unserer heutigen Gesellschaft oft als abwertend. Dabei hat fast jeder etwas freakiges in sich und es ist total "normal". Leider sehen das nicht alle so und derjenige wird gemobbt. Egal ob in der Schule, bei der Arbeit oder in der Familie. Vor allem auch in den Sozialen Netzwerken ist das Thema Mobbing sehr verbreitet. "Freak Show" muntert dazu auf, seine Einstellung mal zu überdenken. Ein sehr starker Film!

15.02.2017, Moritz Palma

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