Was ist eigentlich ein Emo?


In Relation zu dem Film „Emo the Musical“ dachte ich mir, dass ich euch mal einen genaueren Einblick in die Welt der Emos schenke:
Viele wissen nämlich gar nicht, was „Emos“ eigentlich wirklich sind und wofür das Wort überhaupt steht.
„Emo“ ist eine Abkürzung, die für das Musikgenre „Emotional Hardcore“ oder auch „Emocore“ verwendet wird. Emocore ist eine bestimmte Art des Hardcore-Punks, in der zum größten Teil über Gefühle gesungen wird, die nicht nur negativ sein müssen. Es geht viel um Liebe, Verzweiflung und Trauer, kann aber auch als Medium zum Rauslassen seiner Aggressionen dienen. Häufig werden auch Kritik an der Gesellschaft, sowie (links-)politische Meinungen und zwischenmenschliche Themen geäußert.
Das Wort Emo steht also vorrangig für den Stil der Musik, in der der Gesang dominiert. Wie schon erwähnt, dreht es sich um die Gefühle, weswegen der Gesang von wispern, säuseln bis zu schreien und brüllen wechselt. Diese Technik nennt man Screamo. Es gibt ruhige, als auch schrecklich laute Parts, die allerdings nicht immer klar zu unterscheiden sind. Innerhalb der Songs gibt es keinen klaren Aufbau, wie z.B. im Jazz die typische Standardform A, A, B, A-Teil, wodurch ein Emocore-Song chaotisch wirkt und durch die verzerrten Gitarrenstimmen alles etwas undurchsichtig macht.

Hier ein Hörbeispiel der amerikanischen Band „Rites of Spring“, die den Ursprung des Genres bildet (1980, For want of)
https://www.youtube.com/watch?v=JS-e-VjnMLg

Ab dem Jahr 2000 ist aus dem Musikstil heraus also eine Jugendkultur entstanden, der eigentlich nur die Fans der Musik angehören. Allerdings fühlen sich viele der Jugendlichen nur dem Kleidungsstil der Gruppe zugehörig, weswegen die Gemeinschaft der Emos vielen Vorurteilen entgegenwirken muss.

Die Modeerscheinung enstand zuerst durch das normale Kleiden der Fans von Hardcore-Punk, der sich später mit dem Stil der Gothics, Skatern, Grunge und dem Rockabilly vermischt.
Es ist also nur ein Klischee, dass alle Emos schwarz tragen, eine dauerhaft traurige Stimmung haben und sich selbst verletzen. Natürlich entsprechen einige Anhänger diesen „Bedingungen“, die man aber nicht auf die Allgemeinheit übertragen sollte. Im Vordergrund stehen nämlich die Musik und das Anhören anderer Sorgen/ Gefühle.

Wikipedia sagt zudem: „Die Emo-Szene soll nicht als gesellschaftskritische Jugendkultur, sondern als individuelle Möglichkeit zur Selbstdarstellung verstanden werden. Mit dem Emo sollen persönliche Erfahrungen und Empfindungen innerhalb der Szene zum Ausdruck gebracht werden. Die jüngeren Anhänger der Szene beschreiben den Emo bzw. das „Emo-Sein“ als eine Art Lebenseinstellung, während die älteren Vertreter der Szene sich mehr der Musik, hauptsächlich der Emocore-Kultur, zuwenden und jüngere Emos als „Möchtegern“ (engl. wannabes) bezeichnen.“

Hoffentlich habt ihr jetzt eine genauere Vorstellung von der verkannten Kultur der Emos ;)
(Quellen: Wikipedia, Youtube, Spotify)
13.2.2017, Eva Swiderski

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