Weirdos - Eine Reise zu sich selbst


Es ist 1976, wir sind in Kanada. Zwei jugendliche Teenager, Kit und Alice, brechen aus ihrer Kleinstadtidylle mit Rissen aus und trampen nach Sydney. Sie wollen was erleben, auf eine Strandparty und zu Kits Mutter, die dort wohnt.

In Schwarz-Weiß-Bildern erzählt der Film die Reise der Teenager ins Ungewisse, begleitet von dem Geist von Andy Warhol, der die Ereignisse lakonisch kommentiert und den nur Kit sehen kann. Alice ist die wesentlich Abenteuerlustigere der Beiden, sie ist es auch die am Anfang den endlich ersten Sex einfordert, Kit bleibt dabei seltsam verhalten. Im Laufe der Reise kann Kit es nicht mehr länger verheimlichen, er ist schwul und fängt fast eine Liebesgeschichte mit einem anderen Jungen an, was Alice verletzt.

Die Beiden landen bei der Mutter von Kit, bei der er gerne leben möchte. Doch die exzentrische Frau stellt sich als schwer psychisch gestört heraus, sie kann Kit keine Heimat bieten, der Angst hat, als Schwuler von seinem Vater nicht anerkannt zu werden.

Der Film erzählt eine Geschichte, die für alle jungen Menschen wichtig ist: die Suche nach sich selbst, dem Bekenntnis zu seinem wahren Ich, die Bedeutung von Freundschaft und Liebe und der Suche nach Heimat und Anerkennung.

Beide Teenager müssen sich im Laufe ihrer Reise neuen Erfahrungen stellen, Kit seinem Coming Out und dem Bekenntnis dazu und auch der Wahrheit, dass er eine psychisch gestörte Mutter hat und Alice der Tatsache, dass ihr vermeintlicher Liebespartner Kit ein guter Freund ist und nicht mehr sein kann.

Auch wenn der Film eine Geschichte auf eine leise, feine Art erzählt, die ich spannend finde, konnte er mich dennoch nicht so sehr emotional berühren. Ich fand auch die Entscheidung, den Film in schwarzweiß zu drehen nicht so gut, da der Roadtrip von Kit und Alice durch die weite Landschaft Kanadas führte, die ich so nicht in ihrer ganzen Farbigkeit zu sehen bekam und dabei das Gefühl hatte, etwas außen vor zu bleiben.

15.02.2017, Tamino Köhne




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